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Schloss RumpenheimSchloss Rumpenheim nach der Rekonstruktion. Die Gestalt des Schlosses entspricht heute wieder der um 1805.

Österreichs Kaiser Franz Josef war da, und aus Russland Zar Alexander III. Aus Dänemark kamen die Könige Christian VIII. Vor ihren Krönungen waren auch Englands Königin Mary und der englische König Edward VII. zu Gast. Herzog Adolf von Nassau erschien bevor er Großherzog von Luxemburg wurde.

Die Gestalt des Schlosses Rumpenheim entspricht heute wieder der um 1805

Mit ihnen waren Prinzen und Prinzesinnen vereint, wenn im 19. Jahrhundert auf Schloss Rumpenheim alle zwei Jahre die sommerlichen „Familientage“ stattfanden.

Es waren zwanglos-familiäre Begegnungen. Doch manchmal ging es hochpolitisch zu. 1863 konnten die an Höfisches gewöhnten Rumpenheimer Dörfler ein besonderes Schauspiel erleben. In ihre Nationaltrachten gekleidet, erschien eine griechische Gesandschaft, um in Rumpenheim dem Prinzen Wilhelm von Schleswig-Holstein-Glücksburg die griechische Königskrone anzutragen. Er nahm sie an und reiste von Rumpenheim gen Hellas.

Auch Otto von Bismarck war häufig gern gesehener Gast, bevor er in Preußen dann im Reich ins höchste Staatsamt aufstieg.

Das mittelalterische Rumpenheim gehörte zum Besitz der Grafen von Hanau. Einer ihrer höchsten Beamten, ein Herr von Edelsheim, baute sich 1680 in diesem linksmainischen Brückenkopf der Grafschaft Hanau ein Herrenhaus. Gut 100 Jahre später verkauften seine Nachkommen es an einen Prinzen von Hessen-Kassel.

Die Kasseler Landgrafen sind zu dieser Zeit auch die Landesherren in Hanau. Durch Erbschaft war ihnen 1736 die Grafschaft Hanau gugefallen. Nun ging das Herrenhaus der Edelsheimer im Mitteltrakt eines fürstlichen Landsitzes auf, bewohnt von Zweigen der landgräflichen, später kurfürstlichen Familie. Zwischen 1787 und 1805 wurde es zu der dreiflügeligen Anlage erweitert, die der Besucher heute antrifft. Im Schlosspark entstanden Zierbauten und ein Mausoleum.

Ende des 19. Jahrhunderts verblasste der höflische Glanz. 1902 verließen die letzten der fürstlichen Besitzer das Schloss Rumpenheim, um fortan im ererbten Schloss Kronberg im Taunus zu leben.

Im Dezember 1943 szetzten Fliegerbomben den unbewohnten Mitteltrakt in Flammen. Weitere Zerstörungen besorgten dann Wind und Wetter. Als die Stadt Offenbach 1965 Schloss und Park erwarb, gewann sie eine Ruine, mit der sie lange Zeit nichts Rechtes anzufangen wusste.

Eine Bürgerinitiative erreichte den Ausbau der Seitenflügel zu attraktiven Wohnungen. Ziemlich lange mussten derern Bewohner noch mit der Ruine des Mitteltrakts leben, ehe sich ein Investor fand, der auch diesen Teil wieder aufrichtete.

Herrschaftlicher als im Schloss von Rumpenheim kann man in Offenbach niergendwo wohnen. In den 1970er Jahren hatte die Stadt erwogen, das im Krieg zerstörte Schloss der Landgrafen von Hessen-Kassel vollständig abzureißen und an seiner Stelle Hochhäuser zu errichten. Doch dann beschlossen die kommunalen Gremien Anfang der 1980er Jahre, das im 18. Jahrhundert errichtete Schloss wieder aufzubauen und für den Schlosspark – er gehört zu den ältesten Landschaftsgärten Deutschlands – ein Parkpflegewerk in Auftrag zu geben. Von Anfang an arbeitete die Stadt Hand in Hand mit der Bürgerinitiative Rumpenheim, die sich für die Rekonstruktion des Anwesens einsetzt.

2001 konnte ein Investor gefunden werden, der die Wiederherstellung von Schloss und Schlosshof in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege realisierte. Mit vereinten Kräften verwandelten die Beteiligten die Ruine wieder in ein archetiktonisches Kleinod.  2002 / 03 wurde die private Wohnanlage fertig gestellt. Die Gestalt des Schlosses entspricht heute wieder der um 1805.

ofizielle website Rumpenheim Kultur e.V. Rumpenheim Kultur e.V.

Offenbar ist diese südliche Hallenfronte des Offenbacher Schlosses einer der zierlichsten Renaissancebauten von ganz Deutschland, der Reichtum und die Delikatesse der Ausführung erregt Erstaunen und die schlanken lichten Proportionen der unteren Halle wahre Bewunderung.“ (Jakob Burckhard, 1863)

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